Dettingen an der Iller
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Vorführung EIS-System

IMMER EINSATZBEREIT

Vorführung EIS-System

Vorführung des EIS-Systems bei der Feuerwehr Dettingen/Iller

Gerade das dauerhafte und sichere Kühlen und Isolieren sowie die kompakte Aufbewahrung von ausgebrannten Elektrofahrzeugen mit Lithium-Ionen-Akku stellen Feuerwehren bisher vor große Herausforderungen. Selbstentzündungen nach dem ersten Löschen sind die Regel und damit eine unberechenbare Gefahr für alle Beteiligten.

Anlässlich einer Vorführung bei der Feuerwehr Dettingen/Iller wurde das Vetter E-Vehicle Isolation System (EIS) nun vor zahlreichen Gästen vorgestellt. Dazu konnte Kommandant Leo Steinhauser unter anderem Bürgermeister Alois Ruf (Dettingen), Kreisbrandmeisterin Charlotte Ziller (Landkreis Biberach), den Stellvertretenden Kreisbrandmeister Stefan Pistel (Alb-Donau Kreis), Andreas Heil und Bernd Weidel von der Firma Vetter, Daniel Rothmaier und Christian Kern von Q4Flo, Vertreter der Firmen Denzel Brandschutztechnik und Barth Feuerwehrtechnik sowie einige Feuerwehr-Kommandanten und Führungskräfte aus dem Landkreis Biberach begrüßen.

Bereits 2017 kam Steinhauser bei einem Seminar der AGWF in Karlsruhe zum Thema „Brände bei Elektroautos“ auf die Idee mit dem „Löschsack“. Bisher werde für die Kühlung von Elektroautos der Löschcontainer verwendet, in dem abgebrannte Elektroautos in Wasser versenkt werden. Der Löschcontainer ist laut Steinhauser „nicht so praktikabel“, weshalb er jahrelang an seinem Prototyp getüftelt und schließlich die Firma Vetter in Zülpich von seiner Idee überzeugen konnte.

Zu Beginn der Vorführung zeigte Christian Kern von der Firma Q4Flo die Gefahren, die Vorgehensweise sowie die Erkundung bei Bränden von Elektroautos an einem simulierten Brand auf.

Anschließend wurde das EIS-System am Elektroauto angebracht. Dazu wurde das Fahrzeug einseitig mit Hebekissen angehoben und der Löschsack unter das Auto gezogen. Die Moderatoren wiesen darauf hin, dass das Fahrzeug auch mit einem Spreizer, Wagenheber oder Kran angehoben werden kann oder, wenn die Räder intakt sind, sogar ohne Hilfsmittel auf die Plane gerollt werden kann.

Sobald das Fahrzeug, unterstützt durch die Markierungen, mit allen vier Rädern richtig positioniert auf der Plane stand, wurden die Seitenwände hochgeschlagen und mit neun Automatikgurten quer- und mit vier Automatikgurten längsverzurrt. Zum Anheben wurden zwei Hebebänder unter dem Fahrzeug durchgezogen. Parallel wurde der Löschsack mit einem Storz-C-Anschluss mit Wasser befüllt, bis die Traktionsbatterie unter Wasser stand, was durch den transparenten Schlauch (Füllstandsanzeige) gut sichtbar ist.

Anschließend wurde das havarierte Fahrzeug vom Abschlepper aufgenommen und auf der Plattform des Abschleppwagens mit den vorgesehenen Zurrösen gesichert.

Für den kompletten Prozess sind im Normalfall mindestens 3 Feuerwehrleute notwendig. Dadurch, dass das EIS-System absolut selbsterklärend ist, konnte die bei der Vorführung eingesetzte Staffel das System ohne vorherige Übung schnell und gekonnt anbringen.

Nach der Vorstellung konnten die Gäste das EIS-System aus der Nähe betrachten und sich am Stand von Q4Flo zum Thema „Gefahren Elektro-Mobilität“ informieren. Die Rückmeldungen zum EIS-System waren durchweg positiv. Vor allem folgende Vorteile wurden erkannt:

  • Niedrige Anschaffungskosten im Vergleich zum Löschcontainer
  • Kein zusätzliches Fahrzeug notwendig (Wechselladerfahrzeug und weitere Tanklöschfahrzeuge zum Füllen des Containers)
  • Niedriger Wasserbedarf mit ca. 2000 Liter
  • Kleiner Platzbedarf: Lagerung im Lösch- oder Rüstfahrzeug möglich
  • Ladungssicherung auf Abschleppfahrzeug durch Zurrösen am Löschsack
  • Löschsack kann angehoben werden und das Wasser bleibt bis zur Entsorgung im Löschsack
  • Wasserstands-Kontrolle durch Füllstandsanzeige

Das EIS-System ist bereits auf dem Markt erhältlich und kann über die Händler der Firma Vetter (Zülpich) bezogen werden. Im Raum Köln wurde es bereits zweimal erfolgreich eingesetzt.

Christian Geist (Feuerwehr Dettingen)